Um 1585 ließ Graf Pirro I Visconti Borromeo (1560-1604) seinen Landsitz in Lainate in eine repräsentative Sommerresidenz umbauen. Parallel dazu ließ er einen von Wasserspielen dominierten Garten mit unterschiedlichen Räumen anlegen, ausgerichtet auf die breite Nordfront der Villa.

Bis 1721 blieben die Gebäude unverändert. Danach jedoch ging Giulio Visconti Borromeo Arese (1704-1750) – letzter Erbe der Familie – daran, den östlichen Teil der Villa zu bauen. Der Marchese Pompeo Litta – Neffe von Giulio Visconti Borromeo, von dem er auch 1750 die Villa erbte – widmete sich ganz dem Wiederaufbau der Gartenanlagen. Vorbild waren ihm dabei die damals geltenden ästhetischen Grundsätze des späten 18. Jahrhundert, nach denen die meisten Gärten des Mailänder Adels angelegt waren.

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der nordwestliche Teil der Anlagen in einen englischen Landschaftspark umgewandelt. Zu dieser Zeit wurden auch erste Erfahrungen mit Treibhauspflanzen gesammelt.

Nach dem Untergang der Familie Litta (1870) wurde die Villa vom Staat konfisziert. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Landschaftsgarten vergrößert. Dabei fielen zwei der vier Blumenbeete des italienischen Gartens weg sowie eine Allee, die den Garten von Westen nach Osten durchquerte.

Der zweite Weltkrieg leitete den Untergang der Villa ein. 1970 kaufte die Gemeinde Lainate das Anwesen. Ein Förderverein hatte sich damals die sehr komplexe Aufgabe gestellt, die Villa zu restaurieren und dabei die geschichtlichen Ursprünge von Haus und Gärten zu erforschen. Dank dieser Institution, der Stadtverwaltung Lainate sowie vielen freiwilligen Helfern ist dieses Kleinod aus einer anderen Zeit inmitten der industrialisierten Mailänder Peripherie wieder zu neuem Leben erwacht.