Park Drachenburg

Die Drachenburg, 1882 bis 1884 errichtet, verkörpert eine Synthese von Burg-, Schloss- und Villenarchitektur und gilt als Vertreter der ausgehenden Rheinromantik des 19. Jahrhunderts. Zusammen mit dem im landschaftlichen Stil angelegten Schlosspark und der umgebenden Kulturlandschaft bildet die Drachenburg ein weithin sichtbares Ensemble, das dem romantischen Schönheitsideal des späten 19. Jahrhundert entspricht.

Die Drachenburg hat mitsamt ihrer Parkanlage eine wechselvolle Geschichte erlebt. So wechselt sie häufig den Besitzer, was Veränderungen an Bauwerk und Park mit sich brachte.

Nach dem Tod des Bauherren von Sarter ersteigerte sein Neffe Jacob Biesenbach 1903 das Anwesen und begann mit dessen touristischer Erschließung: regelmäßige Schlossführungen fanden statt, Prospekte und Postkarten wurden gedruckt, ein Wildpark angelegt und im Park Blockhäuser errichtet, um Feriengäste aufzunehmen. Der Burghof, eine ursprüngliche auf die Burggrafen von Drachenfels zurückgehende alte Hofanlage in der Nachbarschaft des Schlosses, wurde zum Hotel umgebaut.

1910 erwarb der Berliner Rittmeister Egbert von Simon die Drachenburg und beabsichtigte, einen Volksvergnügungspark zu errichten, was der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz jedoch verhindern konnte. Von 1915 bis 1923 wartete die Burg auf einen Käufer. Der Kölner Kaufmann Hermann Flohr erwarb sie schließlich, veräußerte sie aber bereits 1930 unter gleichzeitiger Versteigerung der mobilen Einrichtung an den Orden der Christlichen Schulbrüder, der 1931 die Katholische Heimschule St. Michael hier einrichtete. 1940 wurde die Drachenburg von den Nationalsozialisten durch die Deutsche Arbeitsfront aufgekauft, 1942 die Adolf-Hitler-Schule eröffnet. Durch Bombenangriffe der Amerikaner kam es sowohl zu schweren Beschädigungen und unersetzlichen Verlusten am Gebäude als auch zu erheblichen Zerstörungen im Park.

Von 1947 bis 1960 pachtete die Reichsbahndirektion Wuppertal das Gebäude vom Land NRW und errichtete ebenfalls eine Schule. Danach stand die Burg über 10 Jahre leer und Burg und Park verwahrlosten immer mehr, so dass ein Abriss erwogen wurde.

1971 erwarb Paul Spinat das Anwesen und richtete es nach seinem Geschmack so her, dass es 1973 wieder zur Besichtigung freigegeben werden konnte. Dabei erlitten Gebäude und Park jedoch einschneidende Veränderungen.

1989 erwarb die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege schließlich die Drachenburg. Erstmals durchgeführte fachgerechte und wissenschaftlich vertretbare Restaurierungsarbeiten an Burg, Vorburg und besonders am Park garantierten nun den Bestand der Schlossanlage. Ein Schlossmuseum und das Museum zur Geschichte des Naturschutzes in der Vorburg stellen den engen Bezug zur näheren Kulturlandschaft her.

Der Text wurde aus folgender Quelle zusammengestellt:
Hormisch, Nadja: Der Park von Schloss Drachenburg in Königswinter. In: Landschaftsverband Rheinland, Hrsg. (2003): Gartenkultur im Rheinland. Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege 60. S. 141 ff. Petersberg.

NRW-Stiftung, Hrsg. (2010): Schloss Drachenburg. Historistische Burgenromantik am Rhein. Berlin, München

Quellen und weiterführende Literatur

Quellen:
Hormisch, Nadja: Der Park von Schloss Drachenburg in Königswinter. In: Landschaftsverband Rheinland, Hrsg. (2003): Gartenkultur im Rheinland. Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege 60. S. 141 ff. Petersberg.

Besucherinformation zum Park von Schloss Drachenburg:
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Hrsg. (1990): Schloss Drachenburg in Königswinter. Rheinische Kunststätten. Heft 357, S. 20 ff.

Weiterführende Literatur:
Bermbach, Gerd (1994): Schloss Drachenburg Parkpflegewerk, Planungsgruppe Grüner Winkel, Nümbrecht. Schloss Drachenburg gGmbH

Rosenmüller, Katrin (2003): Der Park von Schloss Drachenburg. Manuskript zur Parkgeschichte. Schloss Drachenburg GmbH Stoverock, Helga (2001): Materialien zur Schlossgeschichte, Baumbestand. Schloss Drachenburg gGmbH