Handelsgärter und Gartenarchitekt

Der Sohn eines Gärtners in Mainz arbeitete 1832 – 1840 in der Frankfurter Kunst- und Handelsgärtnerei von Sebastian und Jacob Rinz und machte sich dann selbständig. 1842 gründete er mit seinem Bruder Nikolaus in Bockenheim bei Frankfurt die Firma Gebrüder Siesmayer, die erst nach einigen schwierigen Jahren größere Aufträge erhielt. Dabei fand besonders die Gestaltung des Schlossparks für den Fürsten Sayn-Wittgenstein in Sayn große Anerkennung. Bekannt ist Siesmayer durch seine entscheidende Mitwirkung bei der Gründung des Palmengartens in Frankfurt am Main nach Ankauf der berühmten Biebricher Pflanzensammlung des Herzogs Adolf von Hessen-Nassau nach 1866. Zu den Auftraggebern des zu den wichtigsten Gartenarchitekten des spätern 19. Jahrhunderts zählenden Kunst- und Handelsgärtners gehörten viele Industrielle, Adlige und Kommunen (Kurpark von Bad Nauheim). Siesmayer gilt als führender Vertreter des aufkommenden Unternehmertums in der Gartenkunst anstelle der bis dahin dominierenden Hofgärtner.

In Rauischholzhausen war Siesmayer von 1873 bis 1876 mit 40 bis 50 Leuten tätig, vor Ort unterstützt von einem von Ferdinand Stumm angestellten Obergärtner. Siesmayer entwarf Ende der 1870er Jahre auch den Park von Schloss Halberg bei Saarbrücken, das Carl Ferdinand, dem älteren Bruder Ferdinand Eduards, gehörte.