Südlich von Assebroek erstreckt sich ein tief liegendes und so gut wie unkultiviertes Gebiet: die Assebroekse Meersen. Das Wort ‘meers’, das unter anderem mit dem englischen ‘marsh’ verwandt ist, bedeutet ‘feuchtes Grasland’. Ein Synonym für ‘meers’ ist ‘broek’, wie im Ortsnamen ‘Assebroek’.

Die Assebroekse Meersen sind das natürliche Überflutungsgebiet des Sint-Trudoledeke, eines Baches, in den das Regenwasser von Teilen der Dörfer Oedelem und Sijsele fließt. Wenn der Mensch nicht eingreifen würde (Entwässerung), würde das Gebiet regelmäßig überschwemmt werden.

Bis ins 19. Jahrhundert bestand das Gebiet fast nur aus offenen Weiden. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden Entwässerungsgräben ausgehoben und Straßen gebaut. Entlang der Straßen und an den Grundstücksgrenzen wurden Baumreihen gepflanzt, wodurch ein geschlossenes Landschaftsbild entstand.

In den Dreißigerjahren des vorigen Jahrhunderts wurden zusätzliche Entwässerungsgräben ausgehoben und ein Schöpfwerk gebaut. Heute wird das Gebiet nur noch im Winter und bei längeren heftigen Regenfällen vorübergehend überschwemmt. Dank einer verbesserten Wasserwirtschaft konnte das Grasland zum Teil in Ackerland umgewandelt werden. Obwohl hierdurch die Landschaftsmerkmale der Assebroekse Meersen teilweise beeinträchtigt werden, ist der einmalige Charakter größtenteils erhalten geblieben. Eine großräumige Zerstörung durch die industrielle Landwirtschaft konnte im letzten Augenblick abgewendet werden.

Heute steht das gesamte Gebiet unter Landschaftsschutz. Schutzmaßnahmen und eine angemessene Bewirtschaftung sollen den Wert der Assebroekse Meersen erhalten bzw. in Teilen wiederherstellen. Über die Alleen, Pfade und eine alte Bettung können Wanderer und Radfahrer heute die Ruhe und Schönheit dieser historischen Landschaft entdecken.

Zugang:
Ein guter Zugang befindet sich nahe dem Kirchplatz von Ver-Assebroek (Pastoor Verhaegeplein)