Der Koningin Astridpark in Brügge ist ein gutes Beispiel für das Konzept und die Gestaltung von öffentlichen Parks, wie sie im 19. Jahrhundert in vielen Städten Belgiens angelegt wurden. Jahrhunderte lang befand sich an dieser Stelle der Klostergarten eines Minoritenklosters. Im Jahre 1796, als das Kloster geschlossen wurde, ging der Garten in Privatbesitz über. Nach jahrelanger Diskussion kaufte die Brügger Stadtverwaltung 1850 schließlich die drei Hektar große Fläche in der Innenstadt mit der Absicht, die Magdalenakirche zu bauen, das Gefängnis zu erweitern und einen öffentlichen Park anzulegen.

Der renommierte Gartenarchitekt Egidius Rosseels aus Löwen entwarf im Jahre 1851 einen Stadtpark im Landschaftsstil. Mit einer Kombination von Niveauunterschieden, Rasenflächen mit Baumgruppen und einem zentralen Teich gelang es Rosseels, in dem kleinen Park eine Landschaftsillusion zu schaffen.

Durch die dichte Bepflanzung zur Straßenseite vergisst der Besucher fast, dass er sich in der Stadt befindet. Geschwungene Wege bieten immer wieder eine andere Aussicht auf den malerischen Park, in dem zahlreiche Baumarten wachsen. Weißer Ahorn, Trompetenbäume, Trauerbuchen, Blutbuchen, Kopfweiden und zahlreiche andere Baumarten bieten ein subtiles Farbenspiel und unterstreichen die landschaftliche Formenvielfalt des kleinen Parks.

Ein Pavillon, der schon in Rosseels Entwürfen vorgesehen war, wurde 1858 beim wallonischen „Atelier de Sculpture L. Le Soinne et J. Witmeur“ bestellt und ist noch heute ein beliebter und attraktiver Treffpunkt im Park.

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Minderbroedersstraat z/n
8000 Brugge

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