1984 fand in Hamm die erste Landesgartenschau Nordrhein-Westfalens statt. Das 22 ha große Gelände blickt auf eine industrielle Nutzung zurück, wurde es doch um die Jahrhundertwende vom Eisenwerk Maximilian aus der Oberpfalz mit dem Ziel erworben, die zur Verhüttung benötigte Kohle in Hamm abzubauen. Die Kohleförderung verlief jedoch aufgrund von starken Wassereinbrüchen wenig erfolgreich, so dass die Zeche bereits 1914 wieder aufgegeben wurde. Das Gelände und die sich dort befindenden Gebäude wurden nach dem Aus der Zeche sich selbst überlassen, wodurch sich in den darauffolgenden Jahrzehnten eine artenreiche Flora und Fauna entwickeln konnte.

Anfang der 1980er Jahre wurde ein Wettbewerb zur Planung der ersten Landesgartenschau Nordrhein-Westfalens ausgeschrieben, der von den Landschaftsarchitekten Rainer Martin und Wedig Pridik gewonnen wurde. Überplant wurde dabei das ehemalige Zechengelände im Osten Hamms. Nur drei Jahre später war der Bau der Landesgartenschau beendet.

Als Gestaltungsgrundlage galt das konzeptionelle Leitmotiv „Künstlich-Geschaffenes dem Natürlich-Entstandenen akzentuiert gegenüberzustellen“: Ruinenfragmente der ehemaligen Zeche Maximilian wurden in die Landschaft integriert, Veränderungen der Oberfläche des Geländes blieben auf ein notwendiges Maß beschränkt und die vorhandene Vegetation wurde zur Raumbildung genutzt. Die verbliebene Zechenarchitektur wurde begrünt und z.T. verfremdet, wie der aus der ehemaligen Kohlenwäsche nach den Plänen des Künstlers und Architekten Dr. Horst Rellecke entstandene Glaselefant eindrucksvoll beweist. Das ehemalige Industriegebäude, das heute eine begehbare Plastik ist, ist nicht nur ein einzigartiges Wahrzeichen für den Strukturwandel im Ruhrgebiet, sondern heute auch Wahrzeichen der Stadt Hamm.

Durch die Umgestaltung von der ehemaligen Zechenbrache zum Freizeit- und Erholungspark entstand eine Fläche von heute rund 37.000 m² gärtnerisch gestalteten Bereichen mit Themengärten und großzügigen Stauden-, Gehölz- und Wechselpflanzungen, 36.000 m² Wiesen- und Rasenflächen, insgesamt 8.500 m² Wasserfläche, 15.000 m² Spiel- und Bewegungsflächen und einer Gesamtwegelänge von 6 km. An dem damaligen Konzept, stärker gestaltete Flächen im Westen des Parks anzulegen und im Osten die extensiven, naturbelassenen Bereiche mit Pionier- und Auwäldern zu belassen, hat sich bis heute nichts geändert.

1989 wurde der Park um eine weitere Attraktion bereichert: Im größten tropischen Schmetterlingshaus in NRW fliegen seither auf 450 m² im Laufe der Saison von April bis Oktober bis zu 80 verschiedene tropische Schmetterlingsarten frei umher.

Die ehemaligen Zechengebäude werden heute vielfältig genutzt: Die ehemalige Elektrozentrale (Neogotik-Backsteinbau) dient vornehmlich als Ausstellungshalle, die Kohlenwäsche (Stahlbetonbau) wurde zum Ökohaus und zum begehbaren Glaselefanten, von dessen Rücken aus die Besucher in luftiger Höhe einen weitreichenden Blick über den Park genießen können und in dessen Bauch das maxilab – ein Experimentier- und Mitmachlabor – beherbergt ist. In der ehemaligen Werkstatthalle (Neogotik-Backsteinbau) befinden sich heute die Gastronomie, eine Veranstaltungshalle und ein Kindergarten. Die Waschkaue (funktionaler Backstein-/Betonbau) beherbergt neben dem Festsaal den Parkhauptsitz sowie Verwaltungseinrichtungen der Stadt Hamm.

Wie schon zu Zeiten der Landesgartenschau ist der Park auch heute Bühne und Kulisse für zahlreiche Veranstaltungen: Ob unter freiem Himmel oder in den Hallen, er bietet Platz für Kindertheater, Kabarett und Konzerte. Darüber hinaus bilden bunte Gärten, urwüchsige Halden sowie Teich- und Sumpfgebiete die Kulisse für saisonale Feste und Events.