Die repräsentative Wirkung der Gesamtanlage am Rüschhaus erschließt sich durch eine barocke Symmetrieachse, die am Fußweg neben der heutigen Zufahrt beginnt.

An den Anfang des Weges hat man vor einigen Jahren eine Stahlskulptur des amerikanischen Bildhauers Richard Serra aufgestellt. Von hier aus führt eine von Gräben begleitete Allee auf den Ehrenhof des Hauses. Zur Zeit Schlauns war auf dem Hof noch Platz für zwei Mistgruben.

Das Haupthaus im Zentrum entspricht dem Bautyp des westfälischen Bauernhauses mit Längsdiele und Stallungen. Nach dem Vorbild eines barocken Adelssitzes wird das Wohnhaus von zwei kleinen Nebengebäuden flankiert, die ursprünglich als Stall und Remise genutzt wurden. Beide Nebengebäude sind jeweils durch viertelkreisförmige Mauern mit dem Haupthaus verbunden und zitieren somit ein klassisches Motiv adeliger Barockarchitektur. Durch die beiden Tore in den Verbindungsmauern gelangt man in den Hausgarten im Nordosten der Anlage.

Das Besondere des Gartens sind vier barocke Gartenskulpturen, die in den Kreuzungspunkten der Wege und am Ende der beiden zentralen Mittelwege stehen. Sie wurden erst nach dem Tode Schlauns im Jahre 1773 aufgestellt und kamen aus dem Garten seines Wohnhauses in Münster.

Die reizvollen Putten stammen wahrscheinlich aus der Hand des barocken Bildhauers Johann Christoph Manskirch und stellen als Personifikationen die vier Elemente und die Jahreszeiten dar.

Die Personifikationen und Attribute der Putten von West nach Ost:

1. Putto: „Die Erde/der Frühling“
Attribute: Ähren im Haar, Spaten, Korb mit Früchten, Hase

2. Putto: „Die Luft/der Sommer“
Attribute: Mörser mit Kugel, Falke und Reiher

3. Putto: „Das Feuer/der Herbst“
Attribute: Helm und Schild, diverses Kriegsgerät, Fackel, Feuersalamander

4. Putto: „Das Wasser/der Winter“
Attribute: Schilf im Haar, Wasserkrug, Karpfen, Muschel mit Perle.