Die Rotenburger Altstadt orientiert sich an der parallel zur Fulda verlaufenden Breitenstraße und dem Marktplatz.

Im Süden des Platzes steht die Pfarrkirche St. Jakob. In den Winkel zur Breitenstraße hin wurde 1835 ein großer Sandsteinbrunnen transferiert. Aus der Vierkantsäule in seiner Mitte ragen vier lange Wasserspeier empor.

Die Jakobikirche entstand nach dem verheerenden Stadtbrand von 1478 als zweischiffige Hallenkirche. Ihr Seitenschiff verleiht dem Bau einen asymmetrischen Grundriss. Der Kirchturm wurde erst im beginnenden 16. Jahrhundert erbaut. Dreihundert Jahre später ersetzte man seinen Fachwerkaufbau durch die heutige Steinkuppel.

Während ein Kreuzgewölbe den Chorraum überspannt, war das Langhaus vermutlich immer durch eine Holzbalkendecke geschlossen. Wichtigstes Ausstattungsstück des Gotteshauses ist der 1581 für die Schlosskapelle geschaffene Altartisch aus Alabaster, dessen Platte auf sechs korinthischen Säulen ruht. Am Westportal der Kirche ist ein Klafter als Richtmaß für die Rotenburger Händler in den Sandstein gehauen.

Die Westfassade der Kirche weist zum gegenüberliegenden Rathaus aus dem Jahre 1597. Dieser Bau wird durch einen reich geschmückten Fachwerkgiebel gekrönt. Das Renaissanceportal wird durch eine zweiläufige Freitreppe erschlossen. Diese wie auch das Treppenhaus im Inneren stammen aus der Zeit des Spätbarocks im frühen 18. Jahrhundert.