Wohnsitz der gräflichen Familie zu Inn- und Knyphausen

Der Bau des ursprünglichen Schlosses geht zurück auf den ostfriesischen Häuptling Lütet Manninga. Dieser verlor zwischen 1373 und 1377 sein Stammhaus in Westel in der Leybucht aufgrund verheerender Sturmfluten und ließ infolgedessen den in Familienbesitz befindlichen „Uthoff“ zum Wasserschloss „Lützborch“ ausbauen.

Das von einem breiten Graben umgebene Schloss gelangte im Jahr 1588 durch Heirat der Erbtochter Hyma Manninga an den Reichsfreiherrn Wilhelm von Inn- und Knyphausen aus dem Jeverland. Weitere Schlossherren und Repräsentanten des Knyphausenschen Adelsgeschlecht folgten, so zum Beispiel Dodo zu Innhausen und Knyphausen (1583-1636), der im dreißigjährigen Krieg als Feldmarschall in Diensten des Schwedenkönigs Gustav Adolf stand und Wilhelm von Knyphausen, der 1776 in Amerika an der Seite der Briten gegen George Washington kämpfte.

Das Schloss selber hat in seiner langen Geschichte viele Veränderungen erfahren: Raub und Plünderungen in der Sächsischen Fehde von 1517, Verwüstungen während des Dreißigjährigen Krieges, Vernichtung durch einen Brand im Jahre 1893 bis zur teilweisen Zerstörung durch Fliegerbomben im Zweiten Weltkrieg.

Der auf den Grundmauern von 1517 errichtete Neubau im modernen Stil ist das heutige Schloss Lütetsburg.

Die moderne Vierflügelanlage wurde in den Jahren 1956 bis 1962 erbaut und ist noch bis heute Wohnsitz der Familie zu Inn- und Knyphausen. Der schlichte, monumentale Backsteinbau wurde von Fürst Wilhelm Edzard zu Inn- und Knyphausen geplant und von dem Architekten Hans Heinrich von Oppeln umgesetzt. Der Bau fügt sich harmonisch in die Landschaft ein und lebt im Einklang mit der ihn umgebenden Parkanlage. Eine Besichtigung des privat bewohnten Schloss ist nicht möglich.

Quellen:
Website Schloss Lütetsburg