Villa und Landsitz La Garenne Lemot

 

Eine rustikale, typisch italienische Architektur entstand Ende des 18. Jahrhunderts aufgrund von Beobachtungen, die insbesondere französische Maler und Architekten bei ländlichen Bauwerken in Italien machten. Ausgehend von diesen Beobachtungen entstand ein origineller Stil mit ganz eigenen Merkmalen: die Asymmetrie der Gliederung, die ziegelgedeckten, leicht schrägen Dächer, die offenen Dachböden, die Galerien und Loggien und die großen Rundbogenfenster. Dieser architektonische Stil entwickelte sich ab dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts zu einem modularen und symmetrischen Stil.

Die Architekten Durand und Seheult aus Nantes gelten mit ihren Werken als Hauptförderer dieser Stilrichtung: „Handbuch der Architekturlektionen“(1802-1805) bzw. „Aufnahme der Entwurfs- und Abmessungsarchitektur in Italien in den Jahren 1791, 1792 und 1793“ (1821).

Es gibt zahlreiche Bauwerke in Clisson – die Nebengebäude der großen landwirtschaftlichen Ländereien, die Gehöfte oder auch die Wassermühlen entlang der Sèvre – die von diesen typisch italienischen Formen profitieren. Die Fassaden am Haus des Gärtners waren die ersten in der Region Clisson, die in diesem Stil gestaltet wurden.

Die Villa Lemot wurde ab 1824 vom Pariser Architekten Pierre-Louis van Cléemputte (1768-1834) in kunstvollem neoklassizistischem Stil erbaut. Von Beginn an wurde die führende Stellung des Wohnsitzes gegenüber dem Weinberg von Saint-Gilles, dem Schloss und der Stadt Clisson beibehalten.

Zwei große schattige Terrassen, die die Sèvre überragen, bringen die hintere Fassade der Villa zur Geltung. Nach dem Vorbild italienischer Häuser wurden die Fassaden mit Büsten verziert, die auf Konsolen ruhen.

Der halbkreisförmige Säulengang, der ebenso wie das Belvedere in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Barthélémy Lemot gebaut wurde, vermittelt mit seinen neoklassizistischen Verzierungen, ebenso wie mit seinen Ziegelbrüstungen, das Bild toskanischer Architektur.