Der Park um Schloss Drachenburg, etwa 150 Meter über dem Rheintal gelegen, bildet mit seinen Terrassen, dem Pleasureground, der Hangwiese und dem Parkwald einen ruhigen Gegenpol zur stilistischen Vielfalt der Schlossarchitektur. Als zonierter Landschaftsgarten um 1884 entstanden, gilt der Park als klassisches Beispiel des späten landschaftlichen Stils.
Vom „Pleasureground“, direkt am Schloss gelegen, öffnet sich der Blick in das Rheintal und die umgebende Kulturlandschaft. Mit diesem Panaromablick vor Augen kann man leicht die Begeisterung für die Rheinromantik im 19. Jahrhundert nachvollziehen.
Direkt vor der Freitreppe liegt ein rundes Schmuckbeet. Im Süden befindet sich die Venusterrasse mit kleinem Garten, der den damals beliebten Lust- und Liebesgärten nachempfunden ist. Auch hier bietet sich ein phantastischer Ausblick ins Rheintal.
Südlich der Drachenburg liegt eine weitläufige Hangwiese, die mit einheimischen Laubbäumen und im Süden mit Pyramidenpappeln bestanden ist. Das gesamte Gelände ist von einer Mauer mit kunstvollem Gitter umgeben.
Der Parkwald ist von einem Wegenetz durchzogen, das zu interessanten landschaftlichen, naturkundlichen und gartenkünstlerischen Attraktionen führt wie z.B. Sommerhäusern, dem Felsenmeer und einem Steinbruch aus der Römerzeit.
Nach der Übernahme von Schloss und Park durch die NRW-Stiftung wurden das Schlossgebäude und der Park aufwendig restauriert. Die remöblierten Schlossräume und der Park wollen gründerzeitliche Wohn- und Lebenskultur vermitteln. In der Vorburg des Schlosses ist ein Museum zur Geschichte des Naturschutzes eingerichtet.
Schloss Drachenburg thront, von einer Parkanlage umgeben, etwa 150 m über dem Rhein. Es liegt auf halber Höhe zur Ruine des Drachenfels bei Königswinter.
Nach der Fertigstellung des Schlosses wurde mit der Anlage des etwa 10 ha großen Parks begonnen. Er entstand zu einer Zeit, als die Gartenkunst, die vorher fast anderthalb Jahrhunderte hauptsächlich rein landschaftliche Gärten hervorbrachte, in zunehmenden Maße wieder regelmäßig-formale Partien in die Gestaltung mit einbezog. Der Name des Landschaftsarchitekten ist unbekannt.
Der Park bildet einen ruhigen Gegenpol zur Vielfalt der Schlossarchitektur. Die einzelnen Parkräume sind so angeordnet, dass sie vor allem der Inszenierung der vom Rheintal deutlich wahrzunehmenden Drachenburg dienen.
Man erreicht Park und Schloss über den durch den Wald und Berghang heraufschlängelnden Fahrweg, der alleenartig von Rosskastanien gesäumt wird. Erste Station ist die Vorburg, eine zweigeschossige Dreiflügelanlage mit Walmdach, die 1883 erbaut wurde. Von dort öffnet sich der Blick auf die Drachenburg. Über einen Fußweg erreicht man die Anhöhe um das Schloss.
Dieser Bereich ist der „pleasureground“, der von allen Gartenpartien am detailliertesten gestaltet ist. Als „pleasureground“ wurde im 19. Jahrhundert der Gartenbereich bezeichnet, der das Wohnhaus unmittelbar umgibt, zur Verschönerung des Landsitzes beiträgt und zum Vergnügen der Besitzer gestaltet ist. Hier finden sich Rasenflächen mit Gehölzgruppen, die interessante Blickbeziehungen zum Schloss und zur umgebenen Kulturlandschaft ermöglichen.
Neben einheimischen Fichten und Tannen wachsen hier Scheinzypressen, Kiefern, Wacholder, Eiben, Lebensbäume und andere seltene Nadelgehölze. Ein rundes Schmuckbeet liegt vor der Freitreppe. An den Rändern des „pleasureground“ stehen Laubgehölze, die durch buntes oder silbriges Laub auffallen. Der „pleasureground“ wird räumlich abgegrenzt von einer Ulmenallee im Süden und einer Strauchreihe im Osten, die nach Norden zum Parkwald überleitet.
Der Parkwald ist mit Laubbäumen bestanden und von einem Wegenetz durchzogen, das zu interessanten landschaftlichen, naturkundlichen und gartenkünstlerischen Attraktionen führt. Das Felsenmeer ist ein Felsbereich, von dem das Gelände meterweit steil abfällt. Die umgebenden Felsmassive sind von hier aus sehr gut zu überblicken. Am Weg liegt außerdem der Steinbruch aus der Römerzeit.
Südlich der Drachenburg befindet sich eine weitläufige Hangwiese, die mit Baumgruppen aus einheimischen Laubbäumen bestanden ist.
Schloss Drachenburg ist von einer gewaltigen Terrasse umgeben, die sich in eine Hauptterrasse und eine im Süden befindlichen „Venusterrasse“ gliedert. Wege und Pflanzungen aus schmalen Säulenkoniferen ziehen sich auf der Hauptterrasse bandartig um das Schloss. Die Venusterrasse ist der römischen Göttin der Liebe und Schönheit gewidmet. Hier befindet sich ein kleiner Garten, der den damals beliebten Lust- und Liebesgärten nachempfunden ist. In der Mitte der Rasenfläche liegt ein schön gestalteter Brunnen als Symbol der Quelle, geschnittene Lindenreihen bieten Schutz vor äußeren Einflüssen. Ein Sommerblumenbeet umgibt den Brunnen. Von der Venusterrasse aus kann man den herrlichen Blick hinunter in das Rheintal genießen.
Die Parkanlage wurde angelegt, um als ruhige Zone das Schloss hervorzuheben. Dazu kultivierte man die natürlichen Gegebenheiten und verschönerte sie. Ein weiterer Schwerpunkt war die Betonung der Fernsicht auf das Rheintal.
Der Landschaftspark bildet eine harmonische Vermittlung zwischen dem Schloss und dem malerischen Siebengebirge, dem ältesten Naturschutzgebiet Deutschlands. Das Ensemble ist gleichzeitig historisierend-romantischer Auftakt der romantisch gelegenen Burgen am Mittelrhein.
Der Park von Schloss Drachenburg besitzt einen herausragenden Baumschatz. Nicht nur sind zahlreiche Bäume sehr alt, es sind auch zahlreiche naturdenkmalgeschützte Exemplare und dendrologische Raritäten aus aller Welt darunter. Viele Bäume stammen noch aus der Entstehungszeit des Gartens. Sie sind also etwa 120 Jahre alt und gehörten somit zum ursprünglichen Gestaltungsplan der Parkanlage. Der Gartenmode und dem Repräsentationswillen der damaligen Zeit entsprechend, sind die gebäudenahen Gehölze Exoten, überwiegend Koniferen der nordamerikanischen Pazifikküste, die über England, Holland und Frankreich nach Mitteleuropa gelangten. Zu den Koniferen in diesem Park zählen z.B. die Blaue Atlaszeder, die verschiedenen Scheinzypressen, die Mammutbäume, die Weymouthskiefer, die Riesen-Lebensbäume und die Kanadischen Hemlocktannen. In den Außenbereichen des Parks beschränkte man sich dagegen auf einheimische Baumarten.
Rund um das Schloss dominieren die Koniferen. Dazwischen lagen Freiflächen mit Blickachsen in die fernere Umgebung. Zwischenzeitlich zugewachsene Blickachsen wurden bei der Restaurierung des Parks wiederhergestellt. Aus einigen Gehölzgruppen entwickelten sich Einzelexemplare zu prachtvollen Solitären. Sie bestimmen heute zusammen mit den Wiesenflächen und den Rhododendrengruppen das Erscheinungsbild des Parks.
Die Drachenburg hat mitsamt ihrer Parkanlage eine wechselvolle Geschichte erlebt. Sie wechselte häufig den Besitzer, was viele Veränderungen an Bauwerk und Park mit sich brachte.
Adresse:
Schlosspark Drachenburg
Drachenfelsstraße 118
53639 Königswinter
Tel: 02223-90197-0
E-mail: mail@schloss-drachenburg.de
Website: www.schloss-drachenburg.de
Eigentümer: Stadt Königswinter und NRW-Stiftung
Öffnungszeiten:
Ende März – Anfang November; täglich von 11:00 bis 18:00
Im Rest des Jahres nur zu Sonderveranstaltungen geöffnet
In der Sommersaison werden täglich Führungen durch Schloss Drachenburg angeboten.
Preise (inkl. Museum für Naturschutzgeschichte):
Erwachsene: 7,00 Euro
Kinder und Ermäßigungsberechtigte: 5,00 Euro
Touristische Informationen:
- Restaurant/Cafe: auf dem Gelände
- WC: ja
- Parken: In Königswinter am Fuß des Berges
- Museum: Schlossmuseum und Museum zur Naturschutzgeschichte:www.naturschutzgeschichte.de
- Beschilderung im Park und an den Pflanzen: ja/teilweise
- Bänke im Park: ja
- Durchschnittliche Aufenthaltsdauer: 1 Stunde
- Barrierefreier Zugang: Die Hauptwege sind für Menschen mit Gehbehinderungen zugänglich. Umläufige Terrassen (außer Venusterrasse) über Stufen zu erreichen
Übersichtskarte und weitere Informationen im Park: ja
Die Drachenfelsbahn fährt zwischen Königswinter und dem Drachenfels. Die Bahn überwindet fast 300 Höhenmeter. Fahrplan und Preise:www.drachenfelsbahn-koenigswinter.de